DLL Community Involvement Einsatz im Hochwassergebiet in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz
In den vergangenen drei Wochen haben wir jeden Tag haben wir schreckliche Nachrichten über die verheerenden Auswirkungen der Überschwemmungen gehört. Sehr viele Gebiete in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz sind betroffen. Der von der Naturkatastrophe sehr stark betroffene Kreis Ahrweiler, ist auch der Heimatort unserer Kollegin Romana Pugar. Nachdem Romana erzählt hat, wie es vor Ort aussieht, dass Menschen dort von einer Sekunde auf die andere Angehörige, Freunde oder Bekannte verloren haben, ihre Häuser und Existenzen zerstört wurden und sie jetzt vor dem Nichts stehen, haben viele DLL Member nicht lange gezögert und sofort ihre Unterstützung für Aufräumarbeiten vor Ort angeboten.
Romana hat sich vor Ort einem Netzwerk angeschlossen, welches unter den chaotischen Bedingungen vor Ort relativ gut organisiert ist und unsere Member an den richtigen Stellen einsetzt. Außerdem wurden Fahrgemeinschaften gebildet, ein Shuttle-Service in die betroffenen Ortschaften eingerichtet und Schaufeln, Eimer, Wasserschieber, Besen und Verbandszeug wurden von DLL zur Verfügung gestellt.
Seitens der Geschäftsleitung wurden alle Member dazu aufgerufen, ihre Community Involvement Tage einzusetzen oder die Tage betroffenen Membern zu spenden. Zwei solcher (bezahlten) Community Involvement Tage stellt DLL jedem Member jährlich zur Verfügung. An diesen Tagen können sich DLL-Member für ein Non-Profit-Programm ihrer Wahl sozial engagieren.
Wir haben mit den Membern gesprochen die vort Ort mit angepackt haben und ihre Eindrücke hier im Blog festgehalten:
Jule Schümer:
Generell ist es einfach ein gutes Gefühl, selbst mit anpacken zu können und aktiv an den Aufräumarbeiten beteiligt zu sein. Auch wenn die Aufräumarbeiten nur einen kleinen Teil der in Zukunft noch nötigen Hilfen umfasst, ist es doch wichtig, den Menschen eine schnelle Rückkehr in ihren Alltag zu ermöglichen. Toll, dass wir durch DLL die Möglichkeit zu haben, dieses soziale Engagement an unseren 2 Freiwilligen-Tagen ausführen zu dürfen.
Während wir durch Bad Neuenahr gefahren sind um einen Spot zu finden, an dem unsere Hilfe benötigt wird, haben wir unglaublich viel Dankbarkeit aus der Bevölkerung erfahren. Mit unseren noch ungenutzten Schaufeln, Eimern und Besen waren wir gleich als externer Hilfstrupp zu erkennen, sodass uns Bewohner aus dem Dorf angesprochen haben. Sie wissen die externe Hilfe sehr zu schätzen und sind ungemein dankbar dafür, dass wir den langen Weg auf uns genommen haben, um mit anzupacken. Dementsprechend gibt es auch an jeder Straßenecke kleine Tische mit Snacks, Süßigkeiten und Getränken, an denen man sich bedienen darf. Das drückt einfach Dankbarkeit aus.
Rainer Neis:
Auch wenn die Erlebnisse in Mayschoß sehr emotional und ergreifend waren, fühle ich mich dazu verpflichtet dort auch weiterhin zu helfen. Da reicht ein Tag weiß Gott nicht aus, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Dieses Katastrophengebiet ist schlimmer als alles, was man bisher mit eigenen Augen gesehen hat.
Katharina Kuckmann:
Oftmals liegen solche Katastrophengebiete zu weit weg, sodass man nur durch Spenden helfen kann. Aber durch die unmittelbare Nähe und die Tatsache, dass auch DLL Member direkt betroffen sind, bekommt man einen ganz anderen Bezug dazu und möchte mehr tun. Bei den Aufräumarbeiten kann man den direkten Erfolg sehen, auch wenn es natürlich nur kleine Schritte sind. Die Anwohner sind so dankbar für die Unterstützung, dass man wirklich das Gefühl bekommt, geholfen zu haben.
Wenn man die Ausmaße vor Ort mit eigenen Augen sieht, ist man eigentlich nur noch sprachlos. Man hat zwar die Bilder in den Nachrichten gesehen, aber erst vor Ort wird einem so richtig bewusst, wie viel Kraft diese Wassermassen entwickelt haben müssen und wie hoch es tatsächlich in den Straßen gestanden hat. Doch selbst dann kann man es sich nicht wirklich vorstellen, dass das Wasser wirklich so viel Fläche bedeckt hat. Es war schon bedrückend die eingelagerten Habseligkeiten aus den Kellerräumen der Anwohner rauszuholen und nur noch wegschmeißen zu können, weil alles mit dem Schlamm kontaminiert ist, oder die zerstörten Häuser zu sehen. Es war aber auch ein schönes Gefühl zu sehen, wie viele Helfer – professionelle und freiwillige – dort hinkommen und mit anpacken, den Zusammenhalt zu spüren.
Holger Assmuth:
Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat sich ca. 20 Autominuten von mir abgespielt. Dies hat mir deutlich gemacht, dass Katastrophen dieser Art jeden von uns treffen können.
Ich finde die initiierte Aktion sehr gut, da man neben Geld- oder anderen materiellen Spenden den betroffenen Menschen vor Ort direkt helfen konnte.
Ich habe noch nie so ein Bild der Zerstörung gesehen und war absolut geschockt. Unsere Aufgabe war es, einen Hotelraum von Möbeln und Schlamm zu befreien.
Allein diese vermeintlich kleine Aufgabe, hätte man alleine nicht geschafft. Das zeigt mir, dass wir in so einer extremen Situation aufeinander angewiesen sind, uns gegenseitig helfen müssen und nur als Team Dinge “bewegen” können.
Michael Podewils:
„Die Situation im Hochwassergebiet ist sehr surreal. Die Infrastruktur ist einfach nicht vorhanden. Straßen fehlen, Strom nur mit Aggregaten, herunterhängende Bahnschienen und an allen Häusern sichtbar, wie hoch das Wasser stand. Dass die Bundeswehr vor Ort im Einsatz ist, macht das ganze Bild noch surrealer. Auch knapp zwei Wochen nach den Regenfällen kann man nicht ansatzweise erahnen, wann vor Ort wieder ein Normalzustand erreicht werden soll. Vor Ort gewesen zu sein und anpacken zu können war für mich trotz der gesammelten Eindrücke die richtige Entscheidung. Dort kann jede helfende Hand gebraucht werden und sei sie noch so klein. Ich kann nur jedem empfehlen, der sich in der Lage sieht die Bilder zu verkraften, sich an den Hilfsaktionen tatkräftig einzubringen. Für uns DLL`er, welche nicht direkt betroffen sind, sind es einige wenige Stunden unserer Zeit. Für die Menschen vor Ort bedeutet es, dass sie schneller wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren können und sie merken, dass sie nicht alleine sind.“
Zentrale Infrastrukturen müssen erneuert werden.
Eine Fähre bringt Helfer über die Ahr solange die Brücken noch nicht wieder in Betrieb genommen werden können.
Eine der Gruppen aus DLL-Membern und deren Angebörigen oder Freunden, die vor Ort waren um bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen
Eine weitere Gruppe, die beim Aufräumen untersützt hat
Mancherorts müssen die Aufräumarbeiten noch in Angriff genommen werden
Der Schlamm, der die Flut mitbrachte, hat sich überall abgesetzt. Ehemalige Straßen, Bürgersteige oder Grünflächen sind nicht mehr zu erkennen.
Die ehemalige Uferböschung ist teilweise völlig zerstört.
Ein Zimmer, aus dem die ehemalige Einrichtung ausgeräumt wurde.