Nahrungsmittel-Trends 2022: Nachhaltigkeit und Lieferketten weiterhin im Fokus

Apr 26, 2022

Blog

Themen rund um Klimawandel und Nachhaltigkeit gewinnen weiter an Bedeutung, da immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher genauer auf die Auswirkungen ihrer individuellen Entscheidungen auf die Umwelt achten. DLL, Tochterunternehmen der Rabobank und führender Anbieter von Finanzierungslösungen im Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektor, untersucht die Wachstumstreiber der Nahrungsmittelbranche und die Trends für das Jahr 2022. 


Mehr Nachhaltigkeit 
Seit Beginn der Pandemie schärfen Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Bewusstsein und achten genauer auf umweltbewusste und ethische Verfahren wie die Vermeidung von Abfällen, nachhaltige Verpackungen und die Beschaffungswege von Produkten. Laut der neuesten Studie zu "Consumer Sustainability"* hat das Umweltbewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher im letzten Jahr zugenommen – 85% treffen nachhaltigere Kaufentscheidungen – ein Plus von 17 Prozentpunkten gegenüber vor der Pandemie. Darüber hinaus fordern Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Transparenz rund um Produktherkunft und Herstellungsverfahren bei ihren Nahrungsmitteln. Gemäß dem Bericht 2021-2022 Food and Drink Report* von Waitrose & Partners äußern 77% der Befragten Bedenken wegen der Menge von Kunststoffverpackungen bei Lebensmitteln. 71% haben sich bemüht, die Verpackungsmenge bei ihren Käufen zu senken. Dieser Trend ist vor allem auf die ‚Generation Z‘ – zwischen 1997 und 2015 Geborene – zurückzuführen, die in den kommenden Jahren voraussichtlich weiterhin und vermehrt auf Nachhaltigkeit bedacht sein wird. 

Verminderung des CO2-Fußabdrucks 
Als CO2-Fußabdruck bezeichnet man die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen einer Person, eines Unternehmens, Ereignisses oder Produkts. Nahrungsmittel machen einen Anteil von 10-30% des CO2-Fußabdrucks eines Haushalts aus, während die Produktion 68% zu den Emissionen von Nahrungsmitteln beiträgt. Angesichts der potenziellen Auswirkung dieser Zahlen auf die Umwelt beginnen Verbraucherinnen und Verbraucher vermehrt darauf zu achten, ihren CO2-Fußabdruck zu vermindern. Dies lässt sich auch an der wachsenden Beliebtheit pflanzenbasierter und fleischloser Produkte ablesen. Fleischprodukte verursachen einen höheren CO2-Fußabdruck pro Kalorie als Getreide- oder Gemüseprodukte. Dies liegt daran, dass Tiere wie Rinder, Schafe und Ziegen eine große Menge von Methangas produzieren. Im Jahr 2016 verursachten sie nach Angaben eines Datenblatts des Center for Sustainable Systems der Universität Michigan zum CO2-Fußabdruck 170 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent* an Methan.

Ein Bericht von Kadence International* zu Nahrungsmittel- und Getränketrends stellt fest, dass die Pandemie aufgrund von Fleischknappheit und Preisspitzen nach der Schließung fleischverarbeitender Werke hier eine Rolle gespielt hat. In den USA ist der Absatz pflanzenbasierter Fleischersatzprodukte in den neun Wochen bis zum 2. Mai 2020 um nahezu 264% gestiegen. Die Nachfrage geht dabei weit über pflanzenbasierte Ersatzprodukte für Burger hinaus. Neue Kategorien wie Snacks, Dips, Saucen, Käse, Aufstriche und Milchprodukte werden im kommenden Jahr voraussichtlich eine Verdopplung oder Verdreifachung ihres Wachstums erleben. So ging 2021 zum Beispiel Oatly, Hersteller von Milch-, Eiscreme- und Joghurtprodukten aus Hafer, fünf Jahre nach seiner Gründung in den USA mit einem Anteilspreis von 17 Dollar an die Börse, was einem Unternehmenswert von zehn Milliarden entspricht. 

Herausforderungen bei der Lieferkette 
Ebenso wie fast alle anderen steht auch die Nahrungsmittelbranche aufgrund anhaltender Probleme in der Lieferkette vor großen Herausforderungen. Die globale Nahrungsmittellieferkette ist eines der komplexesten und gleichzeitig wichtigsten Logistikprogramme für die Nachhaltigkeit unserer Welt. Zu den Hauptschwierigkeiten gehören dabei Landwirtschaftsprobleme und Verknappungen, mangelhafte Kommunikation zwischen den Beteiligten, die zunehmende Regulierung, steigende Anforderungen an Lebensmittelhändler sowie der hohe Druck auf die Gastronomiebranche.

Die Weiterentwicklung von Technologie trägt dazu bei, diese Herausforderungen anzugehen und zu bewältigen. So können zum Beispiel Technologiesysteme für die Lieferkette oder Bestandsmanagement-Software unter Einsatz künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens zur besseren Nachverfolgung dazu beitragen, dass Verderb und Verschmutzung erkannt werden, bevor ein Produkt überhaupt am Zielort ankommt. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahrungsmittellogistik bieten Überwachungswerkzeuge, Sterilisierung, angemessene Ausbildung und die Einrichtung einer Prüfkette. Mit einem effizienten Logistikmanagement können Anbieter dazu beitragen, lebensmittelbedingte Krankheiten, Verschmutzung, Abfälle, Verluste oder auch einen beschädigten Ruf zu vermeiden. 

Gerne beantworten wir jede Ihrer Fragen zu Finanzierungslösungen für Ihr Nahrungsmittelunternehmen und den Anforderungen Ihrer Kunden. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung oder informieren Sie sich jederzeit auf unserer Website.

*Diese Zahlen beziehen sich, auf die jeweiligen Artikel aus UK und USA.