Tech Trends: Von einer
Back Office Ausgabe zu einem Front Office Einnahmetreiber
 

Wie sich IT-Ausgaben verändern

Jun 21, 2021

Im letzten Jahr konnten wir einen massiven Anstieg von digitalen Plattformen sehen – von Streamingdiensten über CRM Technologie zu Videospielen und besonders Videokonferenzen. Für viele Unternehmen bedeutete dies einen großen Anstieg von IT-Ausgaben, um den Bedarf nach diesen Diensten zu decken, besonders rund um die Thematik Cloud.

Durch die aktuelle Arbeitssituation im Home-Office oder Hybrid-Lösungen, haben Kunden damit begonnen digitale Lösungen von Unternehmen zu erwarten. Dabei übertreffen diese Lösungen einfache Komfort-Tools – sie sind so weitentwickelt, dass sie für Unternehmen notwendig geworden sind. Unternehmen, die bereits auf die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells umgestellt haben, verzeichneten mehr Umsatz und investierten daher verstärkt in die Technologie, die diesen Wandel unterstützt.

Ein gutes Beispiel dafür ist Walt Disney. 2020 führte der legendäre Themenpark- und Filmgigant eine gigantische Veränderung durch. Er kaufte Twentieth Century Fox, sammelte mehr Anteile an Hulu und brachte Disney+ auf den Markt, einen Streamingdienst, der Netflix Konkurrenz machen sollte. Die Verkaufs-,Allgemein- und Verwaltungskosten stiegen auf 4,2 Milliarden USD – ein Anstieg um 2 Milliarden USD, wobei für 2021 weitere 600 Millionen USD an Investitionen erwartet werden. Der Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2020 von Walt Disney zeigt geringere Investitionen in ihre traditionellen Themenparks und höhere Ausgaben für Technologie, um die Transformation voranzutreiben. Der Wandel von Walt Disney erfordert kontinuierliche Investitionen in Technologien, da immer mehr Familien Streamingdienste nutzen und die Umsatzverschiebung weitergeht.

Diese Verschiebung sorgt auch für eine Veränderung, woher die Finanzierung stammt. Traditionell kam das Budget aus dem CIO-Bereich. Es waren fixe Gemeinkosten, welche überwacht und manchmal gekürzt wurden. Da aber digitale Lösungen immer mehr Teil des Geschäftsmodells werden, verlagert sich auch das Budget weg von der IT-Abteilung.

Laut einer Pressemitteilung von Gartner vom April 2021, „werden die Mittel für neue digitale Geschäftsinitiativen häufiger von Geschäftsabteilungen außerhalb der IT kommen und als Umsatzkosten oder Warenkosten (COGS) verrechnet.“ In der neuen digitalen Arbeitsweise wird die IT viel variabler. Anstelle eines fixen Aufwands wird er zu einem Prozentsatz des Umsatzes. Dadurch wird die IT von einer Back-Office-Rolle an die Front des Unternehmens befördert, wo sie den Umsatz steigert.

Da sich die IT-Ausgaben auf die Kosten der verkauften Waren verlagern, eröffnet dies ganz neue Investitions- und Finanzierungsmöglichkeiten. Die IT wird zu einer Einnahmequelle und eröffnet flexiblere Optionen. Anstelle von festen Kosten, die keine Rendite generiert, können IT-Investitionen sich selbständig durch Einnahmen refinanzieren.

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