Wie chirurgische Roboter helfen, das Gesundheitswesen zu transformieren und dem Fachkräftemangel zu begegnen

|Mai 17, 2022
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Roboter, Cobots und Co. finden sich heute in den verschiedensten Branchen und Unternehmen. Im medizinischen Umfeld sind sie aber noch immer recht neu. Das erste von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Robotersystem wurde erst vor drei Jahrzehnten, im Jahr 1993, zur Verwendung freigegeben. Dieses „Automated Endoscopic System for Optimal Positioning“, kurz AESOP, unterstützte Chirurgen bei minimalinvasiven Eingriffen: Sie konnten Endoskope mittels Sprache und Unterstützung vonseiten des Computersystems im Körper des Patienten steuern. Anfang der 2000er-Jahre kam dann ZEUS auf den Markt, ein System, das über drei Roboterarme verfügte und eine präzise Steuerung für minimalinvasive mikrochirurgische Eingriffe ermöglichte.

Seit diesen ersten Technologien hat sich die Roboterchirurgie rasant weiterentwickelt, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass die Nachfrage nach minimalinvasiven Eingriffen signifikant stieg und immer noch steigt. Hinzukommen zahlreiche neue Entwicklungen und Verbesserungen, beispielsweise in Sachen künstliche Intelligenz (KI). Heutige Marktexperten haben errechnet, dass der weltweite Markt für medizinische Robotik derzeit rund 4,4 Milliarden US-Dollar stark ist und jährlich um 19,3 Prozent wächst, so dass er 2030 voraussichtlich 18,2 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Diese Entwicklung geht einher mit immer neuen chirurgischen Anwendungsfeldern, sei es Urologie, Gynäkologie, Kardiologie, Neurologie oder Orthopädie. Mittlerweile kann ein Chirurg sogar in einer anderen Zeitzone einen Routineeingriff durchführen: Robotic Telesurgery macht’s möglich. Werden immer mehr Operationsroboter eingeführt, bedeutet das im Umkehrschluss, dass sich der Zugang der Patienten zu notwendigen Eingriffen und somit das Gesundheitswesen im Ganzen verbessern kann.

Die vermehrte Einführung von Operationsrobotern kann den Zugang der Patienten zu notwendigen Eingriffen verbessern."

Die wachsende Bedeutung und der zunehmende Einsatz von Robotern haben Krankenhäusern, Ärzten und Patienten weltweit zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet. So können Investitionen in innovative Robotertechnologie Krankenhäuser beispielsweise dabei unterstützen, neue Talente und Bewerber anzusprechen und die Produktivität zu verbessern. Die Ausbildung von Chirurgen ist ein weiterer wichtiger Vorteil, denn Simulationsplattformen ermöglichen professionelle chirurgische Roboterschulungen. In ihnen können Chirurgen Eingriffe üben und ihre Fähigkeiten mit Hilfe von Robotersteuerungen verbessern. Patienten wiederum profitieren, da sie durch den Einsatz moderner Operationsrobotik kürzer als zuvor im Krankenhaus verweilen müssen. Zudem kommt es zu weniger postoperativen Problemen.

Krankenhäuser und Gesundheitssysteme können außerdem Patienten besser unterstützen, die in ländlichen Gegenden leben oder weite Wege für eine gute medizinische Versorgung einplanen müssen. Neueste Entwicklungen in Bereichen wie Sensorik oder Haptik erleichtern die Roboternutzung. Verbesserte 5G-Verbindungen könnten zudem mehr Chirurgen in die Lage versetzen, Patienten von verschiedenen Standorten aus zu operieren.

Das ist aber noch nicht alles, denn Medizinrobotik kann darüber hinaus Lücken schließen, die es aufgrund des gravierenden Fachkräftemangels in diesem Bereich derzeit gibt. Während beispielsweise das US-Gesundheitssystem allein seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen Rückgang von mehr als 500.000 Arbeitskräften zu verzeichnen hat, ist dieser Mangel Teil eines weitaus größeren Trends, der bereits vor der Pandemie begann. Laut einer Studie der Association of American Medical Colleges , könnten in den Vereinigten Staaten bis 2034 rund 37.800 bis 124.000 Ärzte fehlen. Der Deutsche Ärztetag befürchtet ebenfalls einen dramatischen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen und warnt vor einem Kollaps des Systems. Hinzukommt, dass viele Ärzte hierzulande, die aktuell noch praktizieren, vor dem Ruhestand stehen und die Zahl der Behandlungsfälle in den Krankenhäusern zeitgleich stark steigt.

Für Krankenhäuser, die fortschrittliche Robotertechnik anschaffen wollen, kann die Finanzierung eine größere Zahlungsflexibilität bieten, ohne verfügbares Kapital zu binden."

Autonome Roboter sind eine Option, dieser Entwicklung die Stirn zu bieten, die Qualität der Patientenversorgung aufrechtzuerhalten und körperliche Anforderungen an das medizinische Personal zu verringern. Autonome mobile Roboter (AMR) helfen etwa, Routineaufgaben zu vereinfachen. Beispiele sind die Kontrolle des Inventars, passgenaue Bestellungen sowie Reinigung und Desinfektion. Roboter können auch beim Heben schwerer Lasten helfen, beispielsweise beim Transport von Betten oder Patienten. Auch wenn sie die hochqualifizierten Fachkräfte in diesem Bereich nie ganz ersetzen können oder sollen, ermöglichen es technische Hilfsmittel wie die beschriebenen Roboter Ärzten, Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern im Gesundheitswesen, mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung aufzubringen.

Damit Medizinrobotik breitere Akzeptanz erfährt, sind weitere Entwicklungen vonnöten. Ein weiteres Hindernis, das es zugunsten eines vermehrten Einsatzes zu umschiffen gilt, sind die hohen Anschaffungskosten – vor allem, wenn Krankenhäuser und Anbieter nach Möglichkeiten suchen, Kosten im heutigen inflationären Umfeld zu überblicken und zu kontrollieren. Für Krankenhäuser, die fortschrittliche Robotik anschaffen möchten, bieten Finanzierungslösungen eine größere Zahlungsflexibilität, ohne dabei verfügbares Kapital zu binden. Maßgeschneiderte Lösungen lassen sich auf spezifische Budgetanforderungen zuschneiden. Hierdurch wird modernste Ausstattung und Technologie nicht nur erschwinglicher. Auch die Patienten profitieren, da sich ihre Versorgung und ihr Wohlergehen zeitgleich mit den neuesten medizinischen Fortschritten immer weiter verbessern.

Wollen Sie gerne mehr darüber erfahren, wie sich chirurgische Roboter bestmöglich finanzieren lassen oder welche Lösungen sich diesbezüglich anbieten? Kontaktieren Sie uns gerne..